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ARTIKEL AUS DER PRESSE

Hier zeigen wir euch einige Artikel von unseren Einarm- und natürlich auch Einbeinhelden.
Presse-Anfragen bitte an presse@einarmhelden.de

04/2022

TÖFF MAGAZIN (Schweiz)

"TÖFF TROTZ HANDICAP"

Motorradfahren geht oft auch mit Handicap – egal, ob angeboren oder durch einen Unfall. Denn die Umbaumöglichkeiten sind vielfältig, selbst automatische Stützräder sind möglich.

Willi Költgen fehlt die rechte Hand. Er ist so zur Welt gekommen. Doch bereits mit 14 schraubte er fleissig an Mofas herum, «schliesslich musste ich mit meinen   Kumpels mitziehen können, wenn es um die Mädchen ging», sagt er und lacht. Ging es an den Mofas noch recht simpel zu und her, waren fürs Motorradfahren patentere Lösungen gefragt. Und, dass der heute 62-Jährige aus Krefeld am Niederrhein  in Deutschland nach den Mofas auf grössere Maschinen umsteigen würde, war für ihn immer klar. Nach mehrjähriger Erfahrung im Zweiradmechanikerbereich machte er sich 1991 selbstständig, um sich auf Motorrad­umbauten für Menschen mit Behinderung zu spezialisieren. Über 9000 Kunden mit Handicap hat die Költgen GmbH (koeltgen.de) in den letzten 30 Jahren wieder zu mehr Mobilität verholfen. Hauptsächlich ging es dabei um Motorradumbauten, aber..

— Text: Dimitri Hüppi — Fotos: Klaus H. Daams, zvg

01/2022

TOURENFAHRER

"Arm dran?"

Seine Sinne sollte man auf dem Motorrad schon beisammenhaben, doch braucht es nicht zwingend auch jedes Körperteil. Fehlende Gliedmaße zu ersetzen, ist allein eine Sache der Technik. Gegen die Widerstände anzukämpfen, ist hingegen mehr eine Sache des Willens.

 

Den Motorradführerschein habe ich seit meinem 18. Lebensjahr, aber pünktlich zum 40. Geburtstag wurde ich durch ein axonales Guillain-Barré-Syndrom – das ist einer inkompletten Querschnittslähmung ähnlich – auf den Rollstuhl umgestellt, ich war auf einmal sozusagen Hobby-Rollstuhlfahrer. Seit Anfang des Jahres fahre ich mit Dauergrinsen eine KTM 1290 Super Adventure S, die mit Landing-Gear-System, Fingerschaltung und Daumenbremse so modifiziert wurde, dass ich sie bedienen kann. Den Falt-Rolli kann ich hinten seitlich mitnehmen.«

Bericht: Uli Böckmann

01/2022

CUSTOMBIKE

"FTW: FOREVER THREE WHEELS"

Simon ist leidenschaftlicher Motorradfahrer und Leser unseres Magazins – und er möchte euch etwas sagen, das ihm sehr am Herzen liegt.

Was verbindet uns alle? In diesem Moment diese Zeitschrift mit ihren  Inhalten. Und dann unsere Motorräder, die wir fahren, umbauen, reparieren und pflegen. Sie geben uns einen Sinn, einen besonderen Kick, eine Flucht aus dem Alltag und dem Leben, das nicht immer einfach ist. Das Schrauben ist unsere Therapie, unsere Flucht vor den Herausforderungen des Alltags. Wenn ihr euch in diesen Zeilen wiederfindet, dann versteht ihr mich.

Meine Karre fahre ich, seit ich 23 Jahre alt bin. Da mein Bein nach einer Tumorerkrankung so schwach und gezeichnet von Operationen war, konnte ich sie kaum noch halten und hatte nach dem Fahren oft Schmerzen. Entsprechend fuhr ich weniger und baute sie stattdessen in etlichen Varianten um. Nach zahlreichen Operationen und mit einem Bein, das mir mein Leben und damit auch das Motorradfahren

Bericht/Foto: Simon Schlütter

11/2021

KRADBLATT

"Motorradfahren mit Armprothese"

Motorradfahren ist ein „Virus“, das man so schnell nicht los wird. Außerdem ist es ein Stück Lebensqualität, auf das man nur ungern verzichten will – so wie Heiko.

 Seit 2002 fahre ich Motorrad, hatte aber 2004 einen schweren Arbeitsunfall. Ich bin bei der DB Cargo als Rangier und Rangierbegleiter eingesetzt und verlor beim Rangieren meinen linken Arm. Es war ein tiefer Einschnitt in meinem Leben, aber ich hatte damals ein Ziel: wieder Motorrad zu fahren.

Dabei hatte ich die Unterstützung meiner Frau und meines Orthopädiemechanikers und bin mit viel Kraft ans Werk gegangen. Aber so einfach war es nicht, der Weg war sehr schwierig und steinig. Ich musste ein Motorrad besorgen und in der Werkstatt war nur ein Meister, der für die Umbauten für die Kunden mit Handicaps zuständig ist. Es dauerte also alles etwas. Die Firma Bergmann & Söhne in Bremervörde baute aber alles passend für mich um und dann kam noch der Gang durch die Behörden und zum TÜV. Auch eine Fahrschule musste ich mir suchen…

Bericht/Foto: Heiko Lücke

08/2020

Oberhessische Presse

"Er macht verletzten Bikern Mut"

Torsten „Elch“ Krämer kann seinen rechten Arm nicht mehr bewegen und fährt mit einer speziellen Orthese Motorrad. Sein Wissen dazu gibt er im Netz weiter – bei den „Einarmhelden“

Bericht/Foto: Nadine Weigel

06/2017

MOTORRAD

"Mit Links"

Die Ärzte prophezeiten ihm, dass er nach seinem schweren Motorradunfall nie mehr in der Lage wäre, Motorrad zu fahren. Doch Bernd Brand fährt längst wieder. Dank unbändigem Willen und einer speziellen Prothese nicht nur mit links.

Es ist der 28. September 2009. Für viele Motorradfahrer neigt sich die Saison allmählich dem Ende zu. Für Bernd Brand nicht. Der damals 35-Jährige ist ein Vollblut-Biker, fährt ausschließlich Motorrad. Im Sommer eine Kawasaki ZXR 750 mit selbst eingebautem 900er-Motor, im Winter eine Yamaha XT 600. Mit dem Einzylinder geschieht es. Eine Autofahrerin biegt links ab, übersieht den entgegenkommenden Motorradfahrer Bernd Brand bleibt keine Zeit zu reagieren. Im 90-Grad-Winkel schlägt die XT in die Seite des Pkw ein …

Von Peter Mayer – Fotos: Mayer, Brand, Semsch

08/2015

KRADBLATT

"Kawasaki Versys 1000 mit Handschaltung"

Aufgrund des Beitrags im Kradblatt 7/15 von Dennis mit seiner Plexuslähmung möchte ich auch gerne die Möglichkeit nutzen, anderen Motorradfahrern nach einem Unfall Mut zu machen.

Ich bin 1961 in Günzburg geboren und in Augsburg aufgewachsen. Mit 16 Jahren habe ich den damaligen Führerschein für das Kleinkraftrad gemacht. Mein erstes „Mopped“ war eine Yamaha RD50. Mein erstes Gefährt mit 18 war kein Auto, sondern die Yamaha RD 400. Der Nachfolger der RD war dann die dreizylindrige Yamaha XS750. Es folgte eine lange Durststrecke wegen der Familie. Autos standen dann doch eher im Vordergrund bis ich mit Mitte 40 meinem Vater die BMW R 1100 R abgekauft habe.

Nach 2 Jahren wollte ich dann doch mehr Leistung haben, als die 78 PS der BMW. Der örtliche BMW Händler hat auf mein Verlangen jedoch nicht reagiert und mich in die Hände meines Sportkameraden und Kawasaki-Händlers „getrieben“ …

Bericht/Foto: Oliver Decker

07/2015

KRADBLATT

"Diagnose: Plexuslähmung"

Hallo an alle Kradblatt-Leser, ergänzend zum Artikel „Motorradfahren mit Handicap“ aus Kradblatt 3/15 möchte ich euch einmal erzählen wie mein Weg von meinem Unfall zurück aufs Motorrad verlaufen ist.

Der 17. September 2011 war der wohl schlimmste Tag in meinem Leben. Durch einen Fahrfehler in einer Rechtskurve bin ich in den Gegenverkehr geraten und frontal in ein mir entgegenkommendes Auto gefahren. Seit diesem Unfall ist mein linker Arm komplett gelähmt und praktisch nicht zu gebrauchen.

Durch drei Nerven-Operationen ist ein ganz kleiner Teil zurück gekommen jedoch noch nicht so viel, dass man die Muskeln wieder benutzen kann. Ich bleibe dran!

Kevin einarmiger BanditEs war und ist ein sehr schwerer und harter Weg gewesen bis dahin wo ich jetzt stehe. Jeden Tag Therapien – schreiben und alles andere, das ich mit links gemacht habe, neu mit rechts erlernen und dazu auch noch einen neuen Beruf finden, da es schlecht ist mit einem Arm Metzger zu sein.

Bericht/Foto: Kevin Hasenberg

03/2015

KRADBLATT

"Motorradfahren mit Handicap" ​

Wie man auch mit körperlichen Einschränkungen aufs Bike kommt

„Lass dir von niemand einreden, dass du was nicht kannst.“
(Will Smith in „Streben nach Glück“)

Motorradfahren kann mehr als ein Hobby sein. Ein Lebensgefühl, eine Lebensphilosophie oder sogar DER Lebensinhalt. Doch was ist, wenn der Körper nicht mitspielen will? Vielleicht von Anfang an, durch eine Erkrankung oder einen Unfall? Ist Motorradfahren dann unmöglich?

Diese Frage kann man nicht pauschal mit „Nein“ beantworten, sondern es kommt auf folgende Faktoren an: Du musst dir selbst zutrauen, dich wieder oder überhaupt auf ein Bike zu setzten. Dies kann besonders nach einem Unfall oder einer schweren Erkrankung eine schwierige Entscheidung sein. Was kann dein Körper überhaupt noch? Welche Möglichkeiten gibt es?

Grundsätzlich kann man sagen, dass jeder, der ein körperliches Handicap hat, selber ausprobieren sollte, ob es geht oder nicht. Technisch gibt es für fast alles eine Lösung.

Körperliche Grenzen und erste Lösungen

Bericht: Markus Schenderlein
Foto: BRP, Harley-Davidson, Roland Herbig, Marcus Lacroix

01/2014

KRADBLATT

"Motorradfahren mit Beinprothese"

Anlässlich der IRMA 2012 hat mein Prothesenmechaniker mich gefragt, ob ich auch auf der IRMA 2013 ein bisschen mit meinem Trialmotorrad fahren könnte. So war das gemeinsame Projekt in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern, vom Orthopädie – Technik – Team – Bremen, kurz OTB, geboren. Ein zweiter OTB Kunde, mit einer Armprothese, stellte auch sein umgerüstetes Motorrad auf der IRMA am Messestand von OTB aus. Warum wir dies tun? Ganz einfach: Unser Beweggrund war es, mit dieser Aktion auch anderen, besonders jungen Menschen, die in einer ähnlicher Situation sind, etwas Mut zu machen und zu zeigen, was man mit Hilfe der modernen Prothesentechnik machen kann. Voraussetzung ist natürlich eine passgenaue Prothesenversorgung wie sie z.B. OTB leistet, viel Übung und Motivation. Informationen über aktuelle Prothesentechnik, Motorradumbau, TÜV-Eintragung, Führerscheinprüfung usw. konnten so aus erster Hand beantwortet werden.

Ich habe noch mit einer einfachen Holzprothese wieder angefangen zu Laufen, auch schon damit bin ich wieder Motorradgefahren. Danach kam dann eine Endolite und seit ca. 10 Jahren laufe ich mit einem C-Leg.

Vor kurzem hat die Firma OTB mir die Gelegenheit gegeben ein Genium-Kniegelenk Probe zu laufen. Ich konnte feststellen, dass Genium ist noch besser, als das C-Leg. Das Genium bietet noch viel mehr natürliche Bewegungsabläufe und steigert nochmals den Mobilitätsgrad. Fazit: ein weiterer Sprung nach vorne in der Prothesentechnik. Leider hat meine Krankenkasse diese Prothese aus Kostengründen abgelehnt.

Bericht/Foto: Klaus Janßen

06/2007

TOURENFAHRER

"Alles im Griff?"

Ein fehlender Arm, ein fehlendes Bein, eine Querschnittslähmung

– wer ein solches Handicap hat, hat ja wohl auf einem Motorrad nichts mehr zu suchen. Nun, die Betroffenen sehen das anders.

Bericht: Uli Böckmann